Die Karwoche diesen Jahres war eine Woche geistlicher und spiritueller Dichte.
Palmsonntag – Jesus zieht in Jerusalem ein.
Umgeben von seinen Fans zog Jesus in Jerusalem ein. Großer Jubel. Auch wir umjubeln andere Menschen oder werden von diesen umjubelt. Ein wunderbares Gefühl. Und doch so bröckelig, wie eine Sanddüne.
Dienstag – Jesus verkündet: Judas wird mich verraten und Petrus leugnen.
Immer wieder erfahren wir den tiefen Fall und haben Anteil daran. Menschen, die wir umjubeln, an denen nehmen wir Anstoß und liefern sie der geistig-seelischen Vernichtung aus. Tun wir dies nicht, dann schweigen wir zu ihrem Schicksal und ergreifen keine Partei. Nein, wir schauen weg und versuchen uns als unbeteiligte zu zeichnen. Doch nicht nur wir tun dies. Immer wieder sind wir auch die, welche dieses als Opfer erleben müssen.
Gründonnerstag – Vermächtnis
Jesus stiftet die Eucharistie und das Priestertum. Hiermit sichert er sein Wirken in die Zukunft hinein. Auch wir wollen bleiben und versuchen ein geistiges Vermächtnis zu hinterlassen. Bewusst oder unbewusst. Was wird daraus werden. Wird mein Vermächtnis fortgeführt oder wird es missbraucht?
Karfreitag – Tod Jesu am Kreuz
Jesus stirbt, unschuldig, für uns am Kreuz. Menschen schauen zu und auch wir schauen immer wieder zu, wie Menschen (geistig) hingerichtet werden. Vielleicht erleben wir dies auch am eigenen Leib. Doch was stirbt wirklich? Ist es nicht häufig nur unsere Eitelkeit und weniger unser ureigenstes Selbst?
Ostersonntag – Auferstehung
Jesus aufersteht. Das Leben siegt, der Tot ist tot. Immer wieder machen wir die Erfahrung, dass wir nach allem Leiden auferstehen, unser wirkliches Selbst zum Leben erwacht. Die Rolle, welche ich spielen musste, ist am Karfreitag gestorben. Jetzt bin ich wirklich ich selbst.